Über den Vater zur Leidenschaft gefunden

Ralf Zellweger ist seit 20 Jahren Mitglied im Armbrustschützenverein, seit anfangs Jahr auch Präsident

Da der Armbrustschützenverein Herisau-Waldstatt sein 150-Jähriges Jubiläum im letzten Jahr aufgrund der Pandemie nicht feiern konnte, wird dieses an zwei Wochenenden im Juni begangen. Neo-Präsident Ralf Zellweger freut sich auf das grosse Fest.

«Ich selbst bin bereits seit 20 Jahren im Armbrustschützenverein dabei. Damals noch im Waldstätter Verein, welcher 2012 mit dem Herisauer Verein fusionierte», erklärt Ralf Zellweger, Präsident des Armbrustschützenvereins (ASV) Herisau-Waldstatt. Der 29-Jährige kam durch seinen Vater Ernst Zellweger, welcher früher ebenfalls Präsident des Vereins war, schon früh mit dem Sport in Berührung. Aktuell sind 29 Mitglieder in allen Altersklassen dabei: «Wir haben viele ältere Personen im Pensionsalter, aber auch Leute mittleren Alters und natürlich den Nachwuchs. Auch beide Geschlechter sind gut durchmischt», erklärt Zellweger, welcher in Waldstatt aufgewachsen ist. Die ältere Generation trainiert jeweils unter der Woche am Morgen, die Berufstätigen am Mittwoch- oder Donnerstagabend, der Nachwuchs ab zehn Jahren am Samstagvormittag. Das Training der Armbrustschützen findet im Chammerholz, gleich neben der Kompostieranlage, statt.

Interesse beim Nachwuchs wecken

Beim Nachwuchs stünden in den Trainings der Umgang mit der Armbrust, das korrekte Abziehen und die richtige Haltung im Vordergrund. «Eine Armbrust wiegt ungefähr sieben Kilogramm. Für die jüngeren Kinder ist diese viel zu schwer, weswegen diese mit ‚aufgelegten‘ Armbrüsten trainieren», erklärt Zellweger. Bis 16 Jahre werde also das «Aufgelegt-Schiessen» geübt, später trainieren die Jugendlichen laut Zellweger wie die Erwachsenen. «Alle Kinder entwickeln sich verschieden. Deshalb kann es auch mal vorkommen, sofern es von der Statur her passt, dass sich auch ein 14-Jähriger ans ‚richtige‘ Schiessen heranwagen darf.» In den letzten Jahren habe der Armbrustschützenverein Herisau-Waldstatt vor allem von der Präsenz an der OFFA profitiert: «Wir sind jeweils vor Ort und machen auf unseren Verein aufmerksam. So konnten wir in den letzten Jahren schon einige Kinder für den Sport begeistern», freut sich der Präsident. Doch nicht nur Nachwuchs habe man an der OFFA gefunden, sondern auch Erwachsene, bei denen das Interesse durch den Stand der Armbrustschützen geweckt wurde.

Grosses Jubiläumsfest

Wettkämpfe gibt es bei den Armbrustschützen einige: «Jeder Verband organisiert kantonale oder regionale Wettkämpfe, daneben gibt es auch die Schweizermeisterschaft, den Swiss Cup und das eidgenössische Armbrustschützenfest, welches alle drei Jahre stattfindet – in diesem Jahr in Neuwilen im Thurgau», erklärt der 29-Jährige. Bei den Wettkämpfen gebe es zwei Hauptdisziplinen: einmal das 30-Meter- und einmal das 10-Meter-Schiessen. «Beim 30-Meter-Schiessen wird jeweils vom Schiessstand heraus auf ein Ziel im Freien geschossen, die 10-Meter-Disziplin wird eher Indoor, beispielsweise in einem Schiesskeller, durchgeführt.» Vom 10. bis 12. Juni und 17. bis 19. Juni findet nun das offizielle Jubiläumsfest des Armbrustschützenvereins Herisau-Waldstatt beim Schützenhaus im Chammerholz in Herisau statt. «Wir haben bereits über 410 Anmeldungen aus 54 verschiedenen Vereinen. Wir freuen uns alle schon sehr auf das Fest», so Zellweger. Um das erste Wochenende festlich abzurunden, wird am Samstagabend ab 17 Uhr die sogenannte «Schütze-Night» stattfinden. Ein Bar-Abend, bei welchem man sich mit der Schützenfamilie sowie deren Freunden und Bekannten über die eigenen Resultate austauschen oder einfach den Abend ausklingen kann. Am 19. Juni findet dann das Finale der Feierlichkeiten statt: «Das wird ein Riesenevent zu unserem 150-Jährigen Bestehen und wir hoffen, dass viele Personen den Weg ans Finale im Chammerholz finden!»

Von Cynthia Sieber